Sehnlichst erwarteten die Sportler/innen der Thüringer Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung die 3. Hallenlandesmeisterschaft im Fußball. Denn viel zu lange schon lag die letzte Meisterschaft im Budenzauber zurück. Fast genau vor drei Jahren, im Jahr 2019, gab es letztmalig die Gelegenheit um den Titel des Landesmeisters in der Halle zu spielen. Nun richtete Special Olympics in Thüringen, unterstützt durch den Thüringer Fußball-Verband das Turnier wieder aus.
Da sich Rudolstadt stets als hervorragender Standort für dieses Turnier erwiesen hat, lag es nahe auch diesmal wieder bei der Stadtverwaltung für Nutzung die Dreifelderhalle anzufragen. Rudolstadt ist in Kooperation mit Bad Blankenburg und Saalfeld Gastgeber für eine Delegation aus dem Sudan im Rahmen des Host Town Programs kurz vor den Special Olympics World Games im Juni 2023, die in Berlin stattfinden. Rudolstadt wird also bereits jetzt seiner Rolle als inklusive Kommune gerecht.
Zehn Mannschaften reisten trotz schwieriger Wetterbedingungen aus ganz Thüringen an. Davon erstmals auch drei Teams, die im Unified Modus antraten. Im Unified spielen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam und füllen somit den inklusiven Gedanken mit Leben. Bei den sogenannten Traditional Teams, also den Mannschaften, in denen ausschließlich Menschen mit Handicap spielen, gingen sieben Mannschaften an den Start.
Spannende Spiele sahen die Zuschauer in der Dreifelderhalle. Vor allem in der Unified Gruppe waren die ersten Spiele sehr ausgeglichen und keine Mannschaft konnte sich zunächst absetzen. Erst das vorletzte Spiel brachte eine Vorentscheidung zugunsten der Schule am Zoopark aus Erfurt. Ihre starke Leistung bestätigten sie im letzten Spiel und behielten die Nase vor den Spirit of Football Allstars gefolgt von der Unified-Mannschaft des Lebenshilfewerkes Weimar/Apolda. Als bester Torschütze wurde in dieser Gruppe Justin Mähr von der Schule am Zoopark Erfurt ausgezeichnet, die Auszeichnung als bester Torwart bekam Mohammed Ottmann von den Spirit of Football Allstars.
In der zweiten Gruppe setzte sich der Lokalmatador vom Lebenshilfewerk Ilmenau/Rudolstadt von Beginn weg an die Spitze. Wichtig war der knappe 1:0 Sieg gegen die Pößnecker Werkstätten. So konnte sich die Mannschaft am Ende auch eine 0:2 Niederlagen gegen das Rehazentrum Stadtroda leisten, um mit 15 Punkten das Turnier vor den Pößneckern und Stadtroda zu gewinnen. Der alte Landesmeister in der Halle ist somit auch der neue. Bei der Ermittlung des besten Torschützen blieb es in dieser Gruppe spannend bis zum Schluss. Michael Schmidt vom Turniersieger setzte sich mit zehn Treffern durch. Bester Torwart wurde Steven Gräfe vom Bodelschwingh-Hof aus Mechterstädt.
Souverän geleitet wurde das Turnier von den Schiedsrichtern Frank Wetzki und Andreas Rastdorf. Die Turnierleitung übernahmen Bernd Bock und Mario Grund vom Thüringer Fußball-Verband sowie Christoph Köhler von Special Olympics Thüringen. Unter den Augen und einem Grußwort von Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl ging das Turnier mit der Siegerehrung zu Ende. Das Schlusswort gehörte Heiko Schmidt, dem Vizepräsidenten von Special Olympics in Thüringen. Er versicherte ein tolles Fußballjahr 2023 mit vielen Turnieren und sicher auch wieder mit einer Meisterschaft unter dem Hallendach.
Unified-Gruppe Endtabelle
- Schule am Zoopark Erfurt
- Spirit of Football Allstars
- Lebenshilfewerk Weimar/Apolda (unified)
Traditional-Gruppe Endtabelle
- Lebenshilfewerk Ilmenau/Rudolstadt
- Pößnecker Werkstätten
- Rehazentrum Stadtroda
- Suhler Werkstätten
- Lebenshilfewerk Weimar/Apolda (traditional)
- Bodelschwingh-Hof Mechterstädt
- Diako Thüringen